"Der ganz große Traum"
Im Film "Der ganz große Traum” geht darum, wie der Fußball nach Deutschland gekommen ist.
Der Film wurde in zum großen Teil in Wolfenbüttel gedreht.
Gedreht wurde in den Ferien, da die Kinder sonst gar keine Zeit gehabt hätten. Der Dreh hat 40 Tage gedauert, die gesamte Fertigstellung ein halbes Jahr. Die Kinder durften pro Tag max. 7 Stunden drehen. Der Film hat insgesamt ca 5,5 Million Euro gekostet. Es waren rund 350 Personen am Film beteiligt.
Es waren 2 Kameras im Einsatz, eine kleine und eine große.
Es waren keine Animationen eingebaut.
Sebastian Grobler, der Regisseur des Films, ist selbst HSV -Fan.
Die Lehre soll sein, dass man zusammenhält. Die Kinder kannten sich gegenseitig nicht so gut.
Regie: Sebastian Grobler
Darsteller: Daniel Brühl, Burghart Klaußner, Justus von Dohnányi, Thomas Thieme, Kathrin von Steinburg, Axel Prahl.
Der Film ist sehr sehenswert!!!
Ole Lodweg, Kl. 7a
Timon Opzondek, Kl. 7a
Bericht aus der WN
hier als pdf
Fußball-Film "Der ganz große Traum"
Geschichtsstunde im Kino
aus WN vom 28.02.2011
Münster - Nach der Vorführung geht es zu den Filmkritikern der Geschwister-Scholl-Realschule und des gleichnamigen Gymnasiums, Schüler der sechsten bis 13. Klasse sitzen im Kreis auf lederbezogenen Sesseln und warten auf die Filmprominenz. Regisseur Sebastian Grobler und Produzent Raoul Reiner müssen jetzt Stellung nehmen, mal genau erklären, was sie mit ihrem Film "Der ganz große Traum" überhaupt sagen wollen. Die Junior-Kritiker sind gütig, das Pressegespräch gerät ein bisschen zur Geschichts-, ja, zur Erzählstunde.
Aber das passt. Denn der Film, der seit Donnerstag in den Kinos ist, hat selber etwas von einer Geschichtsstunde. "Es ist ja schon kurios, dass hierzulande, also in einer Fußballnation, kaum einer weiß, wie der Fußball nach Deutschland gekommen ist", sagt Sebastian Grobler. Das war der eigentliche Antrieb: In einem Film zu zeigen, wie der heutige Breitensport nach Deutschland kam.
Aber "Der ganz große Traum" ist mehr als das. Er zeigt die Anfänge des Ballsports vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Verbohrtheit des deutschen Kaiserreichs, in dem Zucht und Ordnung an oberster Stelle standen und den Schülern mit dem Bambusstab eingeprügelt wurden. In dem es eine riesige Kluft zwischen Arm und Reich gab, wenige oben in der Hierarchie standen und ganz viele unten, und in dem das Schulsystem Sorge dafür trug, dass das auch so blieb.
1874 kommt der junge Lehrer Konrad Koch (Daniel Brühl) von England zurück in seine Heimat nach Braunschweig und soll an einem Gymnasium Englisch unterrichten. Es ist ein Pilotprojekt, einzigartig im gerade vereinten deutschen Kaiserreich.
Das Gespräch mit Produzent Raoul Rainer und Regisseur Sebastian Grobler (v.l.) geriet nach der Filmvorführung ein bisschen zur Geschichts- und Erzählstunde.Foto:
(scm)
Er stößt auf Abneigung, im Förderverein, im Kollegium, in der Elternschaft, ja, auch bei seinen Schülern, die nichts von der komischen neuen Sprache halten und die brav die Propaganda abspulen, die sie im Geschichtsunterricht lernen: "Wenn wir bis nach England vordringen wollen, brauchen wir genügend Waffen und kein th", sagt Felix, der intrigante Sohn des Fördervereinsvorsitzenden.
Der Film zeigt den Kampf gegen verknöcherte Ideale und einen Gegenentwurf zur damaligen gesellschaftlichen Wirklichkeit: Werte wie Zusammenhalt und Fairplay und einen Sport mit einer klaren und damals ungeheuerlichen Botschaft: Alle sind gleich, jeder hat die gleiche Chance, ob arm oder reich, groß oder klein, dick oder dünn. Ein bisschen schmalzig ist "Der ganz große Traum" vielleicht zum Schluss, aber insgesamt lehrreich und durchaus amüsant.
Jetzt hoffen der Regisseur und sein Produzent, umrahmt von den Schülern der Geschwister-Scholl-Schulen, dass möglichst viele Leute ihren Film sehen. Bislang waren es weniger als erhofft: "Die ganzen Oscar-Filme, die zurzeit laufen, machen uns etwas zu schaffen", sagen sie. Aber sie glauben fest an den Erfolg.
VON MARIAN SCHÄFER