Berlinfahrt vom 31.03. – 03.04. 2019
zum Abschluss des eye-land-Fotowettbewerbs
"Wir sind dabei!"
Als der ersehnte Anruf vom Eye-land-Projekt erfolgte mit der Mitteilung, dass wir nach Berlin eingeladen werden, waren wir überglücklich. Wir wollten es schon gar nicht mehr glauben… Aber es waren tatsächlich Fotos von uns ausgewählt worden, die auf der Ausstellung im Bundespresseamt in Berlin gezeigt werden sollten. Damit einher ging eine Einladung ins Wannsee FORUM zu einem Abschlussforum, wo für die Gruppe der beteiligten Fotografen und Fotografinnen mit Migrationshintergrund ein dreitägiger Workshop zum Thema "Fotografie, Heimat, Flucht und Berlin" angeboten werden würde. Und wir sollten dabei sein!
Begonnen hatte alles mit einer Ausschreibung. Es sollten Fotos eingeschickt werden, die sich mit dem Thema "Heimat und Flucht" beschäftigen. Was also liegt näher, als die Schüler und Schülerinnen des DaF/DaZ-Bereiches zu fragen? Am Ende haben insgesamt acht Schüler und Schülerinnen von beiden Schulen ihre Arbeiten eingereicht, die alle auf der Homepage von
Eye_land zu sehen sind. Die Einladung nach Berlin haben exklusiv Mohammed und Nour Othman erhalten!
Doch bevor wir zum WannseeFORUM fuhren, gönnten wir uns einen Tag in Berlin, um die Stadt kennenzulernen. Für Nour und Muhammad Othmann war es der erste Besuch dieser beeindruckenden Großstadt, die so anders ist als das beschauliche Münster. Um ihnen Berlin näher zu bringen, begaben wir uns auf die Spur der Sehenswürdigkeiten: vom Potsdamer Platz liefen wir bei strahlendem Sonnenschein zu einem Stückchen Berliner Mauer, sahen das Denkmal der ermordeten Juden, machten Selfies am Brandenburger Tor, sahen den Reichstag, spazierten ein Stückchen über die berühmte Allee "Unter den Linden", begaben uns zur Museumsinsel und sahen den Berliner Dom. Um uns kurz zu erholen, starteten wir hier eine kleine Bootsfahrt entlang der Spree und bestaunten viele weitere Sehenswürdigkeiten – diesmal ganz entspannt vom Boot aus, was die Zwillinge sehr begrüßten!
Den Alexanderplatz mit seinem Fernsehturm werden die beiden sicherlich ihren Lebtag lang nicht vergessen, stellte dieser doch den angekündigten Endpunkt unseres Spazierganges dar. Immer wieder lugte er hervor und beglückte die beiden mit seinem Anblick, würden sie doch dort endlich in die ersehnte S-Bahn steigen können. Am Abend waren sie froh und mussten zugeben, dass sie an diesem Sonntag wirklich viel von Berlin gesehen und einen wunderbaren Überblick erhalten hatten!
Am selben Abend tauschten wir die Rollen. Nun sollten sie mich führen: durch die Sonnenallee in Berlin-Neukölln, wo es eine Reihe arabischer Restaurants, Lokale, Supermärkte, Bäckereien u.ä. gibt. Nunmehr waren wir nicht mehr in der touristischen Hochburg, sondern in einem Viertel mit vielen arabischstämmigen Einwohnern. Wir fanden ein Schnellrestaurant namens "Der Damaskusser". Ihr Herz ging auf! Alle sprachen wie selbstverständlich Arabisch. Wir hätten auch im fernen Damaskus sein können… Muhammad und Nour bestellten für mich mit und umsorgten mich bestens! Es war sehr lecker!
Am Montag ging die Veranstaltung los und wir quartierten uns drei Tage lang in einer wunderschönen, alten Villa der Wannsee Stiftung ein. Dort drehte sich alles um das Fotografieren. In Gruppen eingeteilt gab es verschiedene Aufgaben zu bewältigen: Fotos und Storys für Instagram erstellen, verschiedene Selbstporträts anfertigen, das Copyright kennen lernen und diskutieren, Fotos zu einem bestimmten Thema mit renommierten Fotografen bei einem Spaziergang durch Berlin erstellen und anschließend präsentieren. Vieles davon ist nun bei Instagram zu sehen. (Fotoprojekt Eye-land)
Der Höhepunkt war aber sicherlich die Ausstellungseröffnung im Bundespresseamt mit einer Reihe wichtiger Reden. Dort wurde uns die Bedeutung und Tragweite all dessen deutlich: Dort, wo Abgeordnete aus dem Bundestag ein und aus gehen, waren nun unsere Bilder ausgestellt und alle können sie nun sehen!
Am Ende war es für uns Beteiligte eine wunderbare Erfahrung. Es herrschte eine besondere Atmosphäre, die Stimmung war mitreißend, alle waren positiv gestimmt und eventuelle erste Zweifel und Ängste irgendwann verschwunden. Waren die jungen Leute unter uns am ersten Abend noch einigermaßen zurückhaltend, ließ der zweite Abend keine Zweifel mehr: Hier wurden gute Kontakte geknüpft.
Fazit: Rundum wunderschöne Tage jenseits eines schulischen Alltags mit ganz vielen neuen Eindrücken.
Und hier die kurze Stellungnahme von Mohammed zu der Berlin-Fahrt:
"In der Villa haben wir viele andere Menschen kennen gelernt, vor allem Jugendliche, die wie ich aus anderen Ländern kommen und jetzt in Deutschland leben. Es hat richtig Spaß gemacht. Außerdem haben wir mit ihnen viele Fotos gemacht. Ich fand es einfach schön, Berlin kennenzulernen und neue Freunde zu finden.